Donnerstag, April 25, 2024
Aus der Geschichte

Zugehörigkeit zur Pfarrei Ottensoos

Weigenhofen und seine Zugehörigkeit zur Pfarrei Ottensoos

Weigenhofen gehörte ursprünglich wie Ottensoos, Schönberg, Rüblanden, Letten und Himmelgarten zur ältesten Pfarrei der Gegend, zu Offenhausen.

Als 1295 Ottensoos als selbständige Pfarrei gegründet wurde, pfarrten die oben genannten Orte alle dorthin. Seitdem wurden auch die Toten des Dorfes auf dem bei der Pfarrkirche errichteten Friedhof bestattet. Durch die Einführung der Reformation in Ottensoos im Jahre 1528, gelangte auch Weigenhofen unter die geistliche Oberhoheit der Reichsstadt Nürnberg.

Eine Umpfarrung nach Schönberg wurde in den letzten 150 Jahren mehrmals angeregt. Dies ging 1835 von kirchlicher Seite aus; 1914 erging die Anregung vom Kirchenvorstand in Schönberg und 1925 von einigen Bewohnern des Dorfes. Eine listenmäßige Befragung der Haushaltsvorstände des Dorfes brachte als Ergebnis; 4 Stimmen für Schönberg und 48 Stimmen für Ottensoos. Zum dritten Male war entschieden; Weigenhofen bleibt weiterhin bei Ottensoos. Als wichtigen Grund nannte man stets: „Die Pietät und die Treue gegen die auf dem Kirchhof zu Ottensoos befindlichen Familiengräber“. Infolge ihrer Jahrhunderte alten Bindung an ihre Kirche zu Ottensoos hatten die Weigenhöfer seit „unvordenklichen Zeiten“ gegenüber der Pfarrei Verpflichtungen übernommen. Gegenüber dem Lehrer von Ottensoos leistete man „Läutgarben“ für den von ihm zu leistenden Kirchendienst. Zur Besoldung des Pfarrers diente der alljährlich zu leistende „Grolles“, Diese Naturalsammlung bestand in der von den Inhabern von Gemeinderechten zu leistenden Abgabe von Rauchfleisch, Mehl, Eiern, Hirse, Dörrobst und Flachs. 1972 wurde, wie schon vorher die Läutgarben, der „Grolles“ als eine Jahrhunderte alten Einrichtung im gegenseitigen Einvernehmen abgelöst. Rückblickend und zusammenfassend darf gesagt werden, dass das 1000-jährige Weigenhofen eine sehr wechselvolle Geschichte aufzuweisen hat. Die guten Zeiten des Wachstums und Aufbaus wurden immer wieder von Naturkatastrophen wie Hagel, Frost, Dürre, Seuchen und Hochwasser überschattet. Viel schwerer lasteten auf der bäuerlichen Bevölkerung die in jedem Jahrhundert auch über Weigenhofen hereinbrechenden kriegerischen Ereignisse, welche in ihrem Gefolge Plünderungen. Feuer, Mord und Totschlag mit sich brachten. Aber immer wieder konnte sich Weigenhofen von erlittenen Schicksalsschlägen erholen. Der unbeugsame Wille zum Überwinden aller Nöte und Schwierigkeiten, verbunden mit unermüdlicher Arbeitskraft ermöglichten es, dass das Dorf und seine Bewohner in stillen und friedlichen Zeiten wachsen und gedeihen konnten. Der Herr und Lenker der Geschichte der Völker und auch des kleinen Dorfes Weigenhofen am Fuße des Moritzberges gelegen, möge es gnädig schenken, dass dem Dorf und seinen Bewohnern erhalten bleibe Gedeihen, Friede und Segen.